Zeit-Myzel, Seite 101

Ich hoffte, dass unsere nächtlichen Angreifer nicht Malsas Eier finden mögen. Ich spürte Malsas Gedanken über mir. Sie war voller Liebe zu Atros und sorgte sich fast zärtlich um den "Kleinen" in dem Tragnetz unter ihr - um mich! Ich sandte ihr vorsichtig ein Bild von ihrem Gelege und einem neugierigen Saurier, wie wir sie die Nacht erlebt hatten. Doch offenbar wusste sie gar nicht, welche Bedeutung das Gelege für ihre Art hatte. Ich stellte mir ein Drachenjunges vor, das Schutz suchend auf sie zu gewatschelt kam. Ihre Reaktion: Ich bin satt. Ich gab auf und beobachtete das sonnendurchflutete Grün unter mir.

Wetu Eleanor
(aufgeschrieben von Ekkard Brewig am 6. Oktober 2007)


Jagdunfall, Zeit-Myzel

Der kochende See und seine Umgebung hatten sich als ein bewohnbares Fleckchen Erde gezeigt. Einige wichtige Merkmale zum Überleben in der zu erwartenden kalten Jahreszeit waren gegeben. Sicher waren noch einige Vorbereitungen zu treffen, aber alles in Allem waren Clara, Talrin und Wetu zufrieden. Die Vorbereitungen für den Umzug konnten beginnen. Die ersten Transporte sollten in den nächsten Tagen starten. Eine Gruppe würde bei den alten Hütten die Drachen beladen, die andere am kochenden See Hütten bauen und unsere Sachen verstauen.

Wetu Eleanor:

Am Tag der Rückreise von unserer Erkundung am kochenden See lagen die Schlote mit starken Aufwinden leider sehr weit auseinander. Zwar flogen die Tiere fast den kürzesten Weg, mussten aber, nachdem sie einen Thermik-Schlot oben verlassen hatten und im Segelflug auf nahezu Baumhöhe abgesunken waren, einige Meilen mit ermüdenden Flügelschlägen überwinden. Da die wenigen Aufwinde nicht besonders stark waren und nicht allzu hoch reichten, dauerte der Flug bis in den späten Nachmittag. Wir versammelten uns danach gleich auf dem Uferstreifen zwischen unseren Hütten und berichteten, was wir gefunden und erlebt hatten.

Alle waren überrascht und fanden es höchst beunruhigend, dass es in dieser Welt gefährliche Wesen gab, die keiner von uns kannte. Dabei hielten wir die schweineähnlichen Tiere für vergleichsweise harmlos. Viel schlimmer waren die in Rudeln nachts angreifenden Flugsaurier mit denen unsere Drachen und schließlich wir selbst zu kämpfen gehabt hatten. Wir berieten, wie wir dieser Gefahr begegnen konnten. Die beste Idee kam von Jakat. Sie erinnerte sich, dass sie und andere Bewohnerinnen im Dorf von Zeit zu Zeit die 'Kevol', eine schnell rankende Pflanze, ausreißen mussten, die aus dem Bodendickicht stammte, welches uns hier vor den Nachstellungen des Stammesvolkes schützte und uns auf der anderen Seite das Fortkommen so sehr erschwerte. Wir würden eine Kevol-Hecke um unseren Platz am kochenden See pflanzen und dann die Ereignisse abwarten.

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