Zeit-Myzel, Seite 104

Seine Haltung drückte Feindseligkeit aus. Lastete er mir die Verantwortung an an den Verletzungen seines Bruders? In dieser Nacht schlief ich unruhig.

Der nächste Tag versprach ideales Flugwetter mit starken, hoch reichenden Aufwinden, so dass wir uns teilten. Die Frauen, Talrin und Zitrok flogen zum kochenden See. Alle vier Drachen nahmen sie zum Schutz und zur Hilfe mit. Wie wir inzwischen wussten, konnten Drachen gut dabei helfen, Stöcke und Stangen zurecht zu beißen und in den Boden zu rammen. Außerdem waren sie geschickt, die Rohgerüste mit ausgerissenen Weiden und Lianen zu verflechten und anschließend mit Lehm auszuschmieren. Die so entstehenden Hütten waren überaus stabil, so dass wir alle hofften, dass nächtliche Angreifer keine Chance haben würden. Außerdem würden die Drachen auch Wache halten. Das hatten sie ja schon einmal bewiesen.

Tagong und ich blieben mit einem großen Teil unserer Vorräte und natürlich unseren Jagdwaffen zurück. Die beiden Großkatzen waren verschwunden. Ich vermutete, dass sie uns folgen würden. Doch anscheinend hatten sie den Aufbruch gespürt und wählten nun den für sie nicht übermäßig schwierigen aber länger dauernden "Landweg" über das bodennahe Dickicht. Vielleicht blieben sie auch dort. Wer konnte das wissen?

Aufgeschrieben von Ekkard Brewig am 26. Oktober 2007

Hinterhalt

Der Umzug zum kochenden See ist im Gange. Die Frauen Jakat und Clara, der Jäger Helun, Jakats zweitältester Sohn und der Knabe Talrin, Claras Sohn, sind mit allen Drachen zum kochenden See geflogen. Sie bauen dort Hütten, wobei die Drachen kräftig helfen. Tagong Manman, der älteste Sohn Jakats und Wetu Eleanor sind bei den bestehenden Hütten an Claras See zurückgeblieben und treffen weitere Vorbereitungen, indem sie Häute zu Beuteln vernähen und soweit möglich, die Vorräte einpacken. Helun Glisset wurde vergangene Nacht von einem angreifenden Flugsaurier schwer verletzt. Nun steckt er in einem der Blätter eines besonderen Baumes, der ihn zu heilen versucht. Tagong misstraut dieser Fähigkeit und gibt Wetu die Schuld an diesem Unfall.


Tagong und ich arbeiteten besessen und schweigsam. Ich nähte Häute mit Sehnen so zusammen, dass Beutel entstanden. Tagon packte alle möglichen kleineren Gegenstände unserer Vorräte dort hinein. Nach einem warmen Tag folgte ein kalter Abend mit nassem Nebel, so dass wir nicht von einer zur nächsten Hütte blicken konnten. Zu jagen, war schlicht unmöglich genauso wie mein Versuch, aus Tagong mehr als "ja", "nein" oder "weiß nicht!" heraus zu bringen. So trennten wir uns und gingen in verschiedene Hütten um zu schlafen.

< zurück | blättern | weiter > Anfang | Home