Hitze (Zeit-Myzel, Seite 23a)

Tellerauge fixiert einen Fisch, wie schnell er auch dahin schießen mag. Wibra stößt hernieder und wirft ihn an Land. Der Vorgang wiederholt sich viermal. Dann verzehren wir die Beute. Fauch kommt erst aus dem Busch heraus, als wir alle schon kräftig kauen. Gleichwohl ist Fauch am schnellsten mit ihrem Anteil fertig. Dann folgt Wibra, weil ihre Portion die Kleinste gewesen ist. Tellerauge hat sich mit seinen Zähnen für mich eingesetzt und ist dadurch der Dritte. Ich kaue noch, als alle anderen bereits fertig sind. Dann gibt es noch einige Hundertfüßler, die sich über die Reste hermachen wollten. Die übrigen Hundertfüßler reinigen das Jagdrevier und verschwinden dann in ihren Erdlöchern.

Und so gehen wir an diesem Tag schlafen: Wibra sitzt ganz oben in den Zweigen und putzt Zangen und Fühler. Ich liege tief zwischen den Ästen in der Mitte, Fauch links und Tellerauge rechts.

Ich stelle mir unseren weiteren Weg vor, den relativ schmalen Küstenstreifen, die wahnsinnig hohen Bäume mit ihren riesigen Kronen, die fürs Schlafen notwendigen Büsche, den Flug von Wibra vor uns, Tellerauge hinter uns und Fauch neben mir. Das letzte Bild wackelt ein wenig, dann sehe ich Tellerauge neben mir und Fauch ganz weit hinten. "Na gut!" ist der letzte Gedanke, an den ich mich für heute erinnere.

Aufgeschrieben von Ekkard Brewig am 12. Juli 2007

Riese der Lüfte (Zeit-Myzel, Seite 23b)

Prolog

Wetu Eleanor hat gestern den Angriff großer, Blut saugender Insekten überlebt. Er glaubt, dass ihn die Puma-Dame Fauch gerettet hat, indem sie ihn ins flache Küstenwasser gezogen oder geschoben hat. Zu dieser Zeit war er schon bewusstlos. Das Salzwasser scheint einmal die Insekten vertrieben zu haben und zum anderen die Heilung der Pusteln zu beschleunigen. Am nächsten Morgen ziehen sie weiter nach Norden. Die Riesenlibelle Wibra hat die Luftaufklärung übernommen. Sie muss besonders auf die "fallenden Schlangen" achten. Tellerauge geht heute brav "bei Fuß", wie ein artiger Hund, die Puma-Dame Fauch bildet die Nachhut.

Mehr und mehr lernt Wetu Eleanor seine Fähigkeit kennen, durch vorgestellte Bilder seine Weggefährten zu beeinflussen oder gar zu führen.

Tellerauge zeigt am späten Vormittag deutlich sichtbare Ermüdungserscheinungen. Wetu beobachtet, wie sich seine Augen von Zeit zu Zeit ganz schließen. Als dämmerungsaktives Wesen ist das Leben am hellen Tag für ihn offenbar eine Qual.

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