Schregg (Zeit-Myzel, Seite 29a)

Der Flugsaurier gleitet pfeilschnell herab, Tellerauge springt im letzten Augenblick, bevor ihn die Klauen tödlich packen, gegen die Flugrichtung zurück und greift nach einem Bein des angreifenden Tieres. Dadurch kommt es aus dem Gleichgewicht und schlägt mit dem Kopf auf den sandigen Boden. "Wenn das mal gut geht!", denke ich. Der Sand könnte zu weich sein, um den Saurier bewusstlos zu schlagen.

Genau in dem Augenblick bekommt Tellerauge die Flughäute "um die Ohren" und vor allem um seine Augen geschlagen. Seinen Klageschrei höre ich heute zum ersten Mal! Er schreit, wie ein Kind, schrill und klagend. Offenbar hat er die Klauen des vermeintlichen Opfers zu spüren bekommen. Ich brauche zwanzig Schritte, dann habe ich meinen Bogen gespannt. Ein Pfeil bohrt sich in den Rücken des Angreifers. Sein Schlagen erlahmt. Tellerauge kann sich heftig blutend unter dem sterbenden Flugsaurier hervor winden. Fauch vollendet das Sterben und beginnt die Mahlzeit.

Tellerauge schickt mir Bilder von bestimmten Blättern am Waldrand. Geleitet durch die Nachtsichtfähigkeit Tellerauges gehe ich und pflücke sie. Tellerauge kaut sie durch, dann muss ich sie auf seine Wunden legen und mit Sehnen festbinden.

Auch Tellerauge nimmt sich nun seine Portion, jedenfalls soviel Fauch übrig gelassen hat. Ich schabe einige Fleischstückchen von den Knochen und werfe sie in die Luft. Geschickt fängt Wibra sie auf. Sie verfehlt trotz der Dunkelheit kein Einziges. Schregg kümmert sich selbst um sein Essen.

Nach dem Essen ziehen wir los auf unserem Weg zu den Menschen. Dank Tellerauges Fähigkeiten kommen wir gut voran. Wir werden jetzt immer die Dämmerungen nutzen.

Wetu Eleanor, aufgeschrieben von Ekkard Brewig am 15. Juli 2007

Die Sphäre (Zeit-Myzel, Seite 29b)

Prolog

Auf der Suche nach nahrhaften Riesenerbsen kam Wetu Eleanor mit einem Pilz in Berührung, der auf Bäumen wächst und ein unordentliches Netz aus schleimigen Fäden herab hängen lässt. Diese Fäden sondern ein Kontakt-Gift ab, durch welches Wetu ohnmächtig wurde und intensive Visionen erlebte. Das Heupferd Schregg rettete ihn mit einem Sekret. Als die Dämmerung hereinbrach, wollten die Gefährten einen etwa huhngroßen Flugsaurier anlocken und erlegen. Dabei wurde Tellerauge von den dolchartigen Klauen der Beute arg verletzt und konnte sich nur mit Mühe retten. Wetu musste dazu die Beute mit einem Pfeil anschießen. Die Pantherdame Fauch besorgte den Rest. Nach dem Mahl machten sich die Gefährten wieder auf den Weg. Lesen wir weiter, was Wetu Eleanor berichtet.

Die Sphäre

Wir marschieren und marschieren. Dank der Fähigkeit Tellerauges, schon das geringste Sternenlicht ausnutzen und mir die Bilder zuschicken zu können, stellt die Wanderung in der Nacht kein Problem dar. Auch Wibra, die Riesenlibelle, Schregg, das Heupferd und Fauch, die Panther-Dame scheinen bei Sternenlicht gut zu sehen - im Gegensatz zu mir. Auf unserem Weg durch die Dämmerung und später durch die Nacht hat uns unsere gemeinsame Aufmerksamkeit vor den Angriffen von mindestens drei "fallenden Schlangen", zwei gefährlichen Flugsauriern und von -zig Moskitos von der Größe einer Fledermaus bewahrt. Wibra und mindesten vier ihrer Artgenossen haben gemeinsam die Moskitos geschlagen und aufgegessen oder vertrieben. Die Moskitos lassen sich bei Annäherung der Riesenlibellen einfach auf den Boden fallen. Diese Strategie ist allerdings in unserem Falle vergebens.

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