Die Sphäre (Zeit-Myzel, Seite 33)

Als ich nach den astronomischen Gegebenheiten dieser Welt zu fragen beginne, meint Polyt nur, sie sei nicht zuständig. "Was machen wir jetzt?" fragt sie erneut. "Kannst du mal so hoch steigen, dass wir die Landschaftaft von oben betrachten können?" frage ich. Unter uns verkleinern sich die Dinge. Lautlos steigen wir an den Baumkronen vorbei höher und höher. Schließlich hält Polyt.

"Phantastisch!" Die bereits in meinen Träumen gesehene Landschaft liegt nun unter uns. Der helle Stern beleuchtet Wald vom Küstenstreifen bis zum Horizont. Im Norden kann man dunkel und drohend ein Gebirge als schwarze Silhouette vor dem Sternenhimmel erkennen. Einige Wolken treiben schwach beleuchtet vor dem Schwarz zwischen den Sternen. Ich kann weit weg im Nordosten mein Ziel, die Lichtung, sehen. Von einer Hütte und einem See ist nichts zu sehen, aber das kann an der miesen Beleuchtung liegen. Wir haben bis jetzt die Hälfte des geplanten Weges an der Küste geschafft von meiner Landestelle bis zu dem Punkt, an dem wir am Besten nach Osten abbiegen müssen.

Aus der Ferne schieben sich mehrere, an Fledermäuse erinnernde, schwarze Gestalten vor die Sterne. Polyt meint nur: "Da kommen die Drachen" und lässt sich wieder nach unten sinken. Geschickt schwebt die Sphäre aufs Meer hinaus und taucht mit ihren beiden Passagieren ins tintenschwarze Wasser.

Als sich außen nur noch bläuliche Schwärze zeigt, sehe ich die Bilder von Tellerauge wieder. Dieser hat sich zwischen die starken Stangen eines Busches von jener Sorte zurückgezogen, die uns beim Schlafen als Schutz dienen. Drei riesige "fliegende Festungen" gleiten über den Küstenstreifen, suchen alles ab und verschwinden schließlich im Nirgendwo des Zwielichtes. "Was machen wir jetzt?", lässt sich die Stimme Polyts vernehmen.

Wetu Eleanor, aufgeschrieben von Ekkard Brewig am 18. Juli 2007

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