Zeit-Myzel, Seite 57

so als hätte ein Künstler jedes Geröllfeld, jeden Grat und jede Mulde mit einem besonderen Farbton versehen. Von den Bergen hoben sich die farbigen Schatten anderer Flugsaurier sehr deutlich ab. Noch die sehr viel kleineren Vögel waren gestochen scharf auf große Entfernungen zu sehen. Ich hatte bei meinen Blicken auf die Berge diese Wesen überhaupt nicht bemerkt.

Nach einer Dreiviertelumdrehung kam endlich die östliche Landschaft ins Blickfeld, wo Claras Hütte liegen sollte. Und richtig, Atros hielt eine Weile auf diese Stelle zu, und ich konnte den kleinen See als Trichter im Grün mit schimmerndem Wasserspiegel grüßen sehen. Die Hütte war von hier aus gesehen hinter dem Laub der Bäume verborgen.

Atros schwenkte nun seine Blickrichtung über das Gebirge hinweg nach West. Dort glitzerte der Ozean. Mehrere weit verstreute Sphären schaukelten kaum sichtbar auf der Dünung. Atros vermittelte Trauer, dass er diese Beute nun nicht mehr haben sollte.

Ich hatte seit meiner Wanderung landeinwärts leider noch keine allzu weite Wegstrecke zurückgelegt. Wenn meine Bewegung in diesem Tempo weiterging, würde ich viele Wochen brauchen, um zur Hütte Claras zu kommen. - Wochen voller Anstrengungen, Abenteuer und Unfällen.

Vorläufig sah ich keine andere Möglichkeit. So weit ins Landesinnere konnten uns die Sphären nicht bringen. Immerhin hatte die erneute Kontaktaufnahme durch Atros mir die Richtung gezeigt - und vielleicht würde er mich ja begleiten, damit ich keine Umwege machte. Im Augenblick konnte ich mich jedenfalls wieder ganz meinem Weg widmen, ohne erst von einem Baum aus nach der richtigen Richtung zu schauen.

Aufgeschrieben von Ekkard Brewig am 6. August 2007

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